Building Mental Health Across the Lifespan
Psychosoziale Probleme, wie etwa arbeitsplatzbezogene Problemlagen, Suizidalität, Kindeswohlgefährdung, sowie Schwierigkeiten in Partnerschaft und Sexualität führen oftmals zu Konsultationen in Hausarztpraxen.
Ansprechperson
Dr. Beatriz Lloret
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II, Universitätsklinikum Ulm
Tel: +49 (0) 173 3492420
Aufgrund der gesellschaftlichen Tabuisierung sowie Stigmatisierung solcher Themen werden diese jedoch häufig von den Patient:innen nicht angesprochen und somit unzureichend in der Diagnosestellung sowie im Behandlungsplan berücksichtigt. Wichtige Voraussetzungen für das Identifizieren vulnerabler oder betroffener Personen und das Berücksichtigen psychosozialer Problembereiche in der Behandlung sind seitens der Fachkräfte eine offene Haltung verbunden mit Handlungskompetenz. Primärbehandler:innen kommt hier eine bedeutende Schlüsselrolle zu.
Zielsetzung
Ziel des Projekts BASE ist daher die Entwicklung und Evaluation eines E-Learning-Curriculums mit Fokussierung auf den Umgang mit o.g. Themen. Bestandteile sind ein Online-Kurs sowie sich anschließende Falldiskussionen in Gruppen via Videokonferenz. Zielgruppen sind in der hausärztlichen Versorgung tätige Fachärzt:innen und Ärzt:innen in Weiterbildung (Allgemeinmediziner:innen, Internist:innen und Praktische Ärzt:innen) bzw. Medizinstudierende.
Vorgehensweise
Der Online-Kurs steht seit Mai 2022 zur Verfügung. Für die Teilnahme ist eine Registrierung über www.base-elearning.de erforderlich. Neuanmeldungen sind noch bis 31. Oktober 2022 möglich.
Der Online-Kurs umfasst eine Bearbeitungsdauer von etwa 20 Unterrichtseinheiten. Die Bearbeitung innerhalb der viermonatigen Kurslaufzeit ist flexibel einteilbar. Im Anschluss erfolgt die Teilnahme an zwei bis drei Falldiskussionen à 1,5 Stunden via Videokonferenz zu auswählbaren Terminen.
Im Rahmen des Kurses werden Wissen und Handlungskompetenzen zum Umgang mit den folgenden stigmatisierten psychosozialen Themen im allgemeinmedizinischen Behandlungskontext vermittelt: Suizidalität, Kindeswohlgefährdung, arbeitsplatzbezogene Problemlagen sowie Schwierigkeiten in Partnerschaft und Sexualität. Ein zusätzliches Modul wird spezifisch zu Gesprächsführung angeboten. Die Inhalte werden u. a. in Form von kurzen Text-Inputs, Videoclips, Podcasts sowie aktivierenden Denkanstößen vermittelt.
Nach erfolgreichem Abschluss des Curriculums erhalten Teilnehmende 20 CME-Punkte für den Online-Kurs und zusätzliche 6 CME-Punkte für den Besuch der anschließenden Fallgruppen.
Die Evaluation umfasst eine Prä- und zwei Post-Befragungen; Diese sollen die Selbstwirksamkeit, Einstellungen sowie Wissen und Handlungskompetenz der Teilnehmenden erheben. So soll die Effektivität der Kurse überprüft werden (Ziel 1: Effektivitätsanalyse). Zusätzlich wird auch die Zufriedenheit der Teilnehmenden mit dem E-Learning-Tool erfasst, und die Qualität des Fortbildungsangebotes untersucht (Ziel 2: Kursevaluation). Außerdem soll durch eine Befragung der Teilnehmenden, die die Online-Kurse nicht erfolgreich abschließen, eruiert werden, welche Gründe dies hat (Ziel 3: Dropout-Analyse).
Kooperationen
Eine Kooperation mit dem Teilprojekt „Selektive und indizierte Prävention von psychischen Störungen in der Primärversorgung“ des Kompetenznetzwerks in Heidelberg wird angestrebt. Konkrete Gespräche darüber haben im September 2021 und Januar 2022 stattgefunden.
(Zwischen-)Ergebnisse
Für die Entwicklung des Curriculums sind fünfzehn qualitative Interviews, eine Fokusgruppe und eine quantitative Befragung mit ca. hundert Teilnehmer:innen durchgeführt worden. Anhand dieser Daten konnten die Interessen, Erfahrungen und Bedarfe der Zielgruppe bestimmt werden.