Gesundheitsförderung und Prävention stellen zentrale Eckpfeiler innerhalb eines nachhaltigen Gesundheitssystems dar und haben sowohl auf individueller als auch auf kollektiver Ebene erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden der Bevölkerung. In Baden-Württemberg wurde in Anbetracht dieser Erkenntnisse die Gesundheitsstrategie „Gesundheit in allen Lebensbereichen“ initiiert. Diese zielt darauf ab, Gesundheitsförderung und Prävention systematisch im Gesundheitswesen zu integrieren und somit die Gesundheit der Bevölkerung in allen Lebensphasen und Lebenswelten nachhaltig zu fördern. Die effektive und evidenzbasierte Umsetzung von Gesundheitsförderung und Prävention in Baden-Württemberg erfordert eine differenzierte und systematische Herangehensweise.
Im Projekt findet in mehreren Arbeitspaketen eine Bestandsaufnahme von regionalen Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention in den Themenfeldern Ernährung, Bewegung und Diabetes statt, die aktuell durch die Kommunen, insbesondere dem ÖGD, durchgeführt werden. Des Weiteren werden anhand einer systematischen Literaturrecherche internationale evidenzbasierte Diabetespräventionsmaßnahmen untersucht. Diese Ergebnisse sollen dann in enger Zusammenarbeit mit dem ÖGD Empfehlungen und Anregungen für die lokale Umsetzung und Weiterentwicklung evidenzbasierter Interventionen generieren.
Zunächst wird ein Mapping von Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention in Baden-Württemberg mit dem Schwerpunkt Diabetesprävention mittels eines Screenings der Homepages der Gesundheitsämter durchgeführt. Eine Interviewstudie mit Mitarbeiter:innen des ÖGD´s ergänzen die Ergebnisse der Homepage-Analysen vertiefen die Untersuchung hinsichtlich Aktulalität der angebotenen Maßnahmen sowie deren Evaluationen. Anschließend erfolgt im Rahmen eines Scoping Reviews die Identifikation und Analyse von internationalen Best Practices und innovativen Präventionsansätzen aus wissenschaftlichen Artikeln, Studien und Berichten zu Diabetespräventionsmaßnahmen. In enger Zusammenarbeit mit dem ÖGD soll in einem Workshop Optimierungsbedarfe und -prioritäten, spezifische Herausforderungen sowie Erfolgsbedingungen für die Umsetzung von Maßnahmen zur Diabetesprävention herausgearbeitet werden. Auf diese Weise können gezielte Handlungsempfehlungen und Anregungen für evidenzbasierte, regional umsetzbare Diabetespräventionsstrategien entwickelt werden.
Registrierung des Projektes bei Open Science Framework: https://osf.io/zafg5/
Pos. Ethikvotum Universitätsklinikum Tübingen: 206/2024BO2
Langfristiges Ziel ist es, Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention – insbesondere der Diabetesprävention – in Kommunen und im Öffentlichen Gesundheitsdienst zu implementieren. Diese sollen sowohl evidenzbasiert als auch an die regionalen Gegebenheiten angepasst und damit nachhaltig umsetzbar sein. Maßnahmen mit geringer Akzeptanz oder Beteiligung sollen überdacht und optimiert werden, um die vorhandenen Ressourcen möglichst effektiv für die Diabetesprävention und Gesunderhaltung der Bevölkerung in Baden-Württemberg einzusetzen.